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Marie Egner: Bauerngarten
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Marie Egner: Bauerngarten
Marie Egner
Bauerngarten
um 1895
Öl auf Leinwand auf Karton; gerahmt
45,5 x 37 cm
Signiert links unten: M. Egner;
rückseitig Sammleretikett: Heinrich Hammer-Purgstall, Feldbach
Sammlung Heinrich Hammer-Purgstall (1884-1954), Schloss Hainfeld, Feldbach (Stmk.);
Kunsthandel Wien;
Privatbesitz, Wien
Nach ihrer Studienzeit in Graz (1867-1872) bei Hermann von Königsbrunn und einem Studienaufenthalt in Düsseldorf (1873-1875) verlegte Marie Egner ihren Wohnsitz nach Wien, wo sie ein kleines Atelier mietete und ihren Lebensunterhalt mit Kunstunterricht verdiente. In den folgenden Jahren unternahm die Künstlerin zahlreiche Studienreisen, die sie in die österreichische Provinz, nach Italien und Südtirol führten. Mit ihrem Können unzufrieden, begann Egner 1881 Privatunterricht bei dem Landschaftsmaler Emil Jakob Schindler zu nehmen. In ihren Tagebuchaufzeichnungen beschreibt sie sich als seine bevorzugte Schülerin und deutet eine platonische Liebesbeziehung mit dem verheirateten Lehrer an. Als Ausweg aus dieser für sie enttäuschenden privaten Situation nahm die Künstlerin 1887/88 eine Stellung als Kunsterzieherin in einer Londoner Schule für höhere Töchter an. In England machte sich Marie Egner mit der Kunst des Aquarells vertraut, die sie fortan stetig weiterentwickelte. Der Aufenthalt in Großbritannien bewirkte auch eine Loslösung von der Kunstauffassung ihres Lehrers Emil Jakob Schindler. Die nun 38-jährige Künstlerin fand zu einem eigenständigen, motivisch weit über jenen von Schindler hinaus dominierten Malstil, der von Licht und Farbe geprägt war.
Vorliegendes Werk ist um 1895 entstanden. Die Sommermonate 1894/95 verbrachte Egner in Hain bei Weitenegg, nahe Melk. Der Bauerngarten mit Krautköpfen, Sonnenblumen, Stockrosen und Obstbäumen ist möglicherweise dort entstanden. Egner bezog damals bei einem Bauern Quartier, und die immer überaus selbstkritische Künstlerin war mit sich und ihrem Schaffen nun endlich im Einklang. So schrieb sie in ihrem Tagebuch: "Wenn ich jetzt manchmal bei 24 Grad im Schatten und 36 Grad in der Sonne innehielt, fast verschmachtend in Schweiß getaucht, empfand ich innigst die Intensität in meinem Thun, das herrliche Gefühl des - Wollens." (Suppan/Tromayer, Marie Egner, 1981, S. 57)
Marie Egner
Farmer's garden
c. 1895
oil on canvas on cardboard; framed
45.5 x 37 cm
signed on the lower left: M. Egner;
collection label on the reverse: Heinrich Hammer-Purgstall, Feldbach
collection Heinrich Hammer-Purgstall (1884-1954), Schloss Hainfeld, Feldbach (Styria);
art dealer, Vienna;
private property, Vienna
Bauerngarten
um 1895
Öl auf Leinwand auf Karton; gerahmt
45,5 x 37 cm
Signiert links unten: M. Egner;
rückseitig Sammleretikett: Heinrich Hammer-Purgstall, Feldbach
Sammlung Heinrich Hammer-Purgstall (1884-1954), Schloss Hainfeld, Feldbach (Stmk.);
Kunsthandel Wien;
Privatbesitz, Wien
Nach ihrer Studienzeit in Graz (1867-1872) bei Hermann von Königsbrunn und einem Studienaufenthalt in Düsseldorf (1873-1875) verlegte Marie Egner ihren Wohnsitz nach Wien, wo sie ein kleines Atelier mietete und ihren Lebensunterhalt mit Kunstunterricht verdiente. In den folgenden Jahren unternahm die Künstlerin zahlreiche Studienreisen, die sie in die österreichische Provinz, nach Italien und Südtirol führten. Mit ihrem Können unzufrieden, begann Egner 1881 Privatunterricht bei dem Landschaftsmaler Emil Jakob Schindler zu nehmen. In ihren Tagebuchaufzeichnungen beschreibt sie sich als seine bevorzugte Schülerin und deutet eine platonische Liebesbeziehung mit dem verheirateten Lehrer an. Als Ausweg aus dieser für sie enttäuschenden privaten Situation nahm die Künstlerin 1887/88 eine Stellung als Kunsterzieherin in einer Londoner Schule für höhere Töchter an. In England machte sich Marie Egner mit der Kunst des Aquarells vertraut, die sie fortan stetig weiterentwickelte. Der Aufenthalt in Großbritannien bewirkte auch eine Loslösung von der Kunstauffassung ihres Lehrers Emil Jakob Schindler. Die nun 38-jährige Künstlerin fand zu einem eigenständigen, motivisch weit über jenen von Schindler hinaus dominierten Malstil, der von Licht und Farbe geprägt war.
Vorliegendes Werk ist um 1895 entstanden. Die Sommermonate 1894/95 verbrachte Egner in Hain bei Weitenegg, nahe Melk. Der Bauerngarten mit Krautköpfen, Sonnenblumen, Stockrosen und Obstbäumen ist möglicherweise dort entstanden. Egner bezog damals bei einem Bauern Quartier, und die immer überaus selbstkritische Künstlerin war mit sich und ihrem Schaffen nun endlich im Einklang. So schrieb sie in ihrem Tagebuch: "Wenn ich jetzt manchmal bei 24 Grad im Schatten und 36 Grad in der Sonne innehielt, fast verschmachtend in Schweiß getaucht, empfand ich innigst die Intensität in meinem Thun, das herrliche Gefühl des - Wollens." (Suppan/Tromayer, Marie Egner, 1981, S. 57)
Farmer's garden
c. 1895
oil on canvas on cardboard; framed
45.5 x 37 cm
signed on the lower left: M. Egner;
collection label on the reverse: Heinrich Hammer-Purgstall, Feldbach
collection Heinrich Hammer-Purgstall (1884-1954), Schloss Hainfeld, Feldbach (Styria);
art dealer, Vienna;
private property, Vienna