Auction 148 Part 8 Contemporary Art
By Auktionshaus im Kinsky GmbH
Dec 5, 2024
Palais Kinsky Freyung 4 A-1010 Wien, Germany
The auction has ended

LOT 4015:

Max Weiler: Stelldichein der Winde

catalog
  Previous item
Next item 

Start price:
80,000
Estimated price :
€80,000 - €160,000
Buyer's Premium: 25%
VAT: 19% On commission only
Users from foreign countries may be exempted from tax payments, according to the relevant tax regulations
Auction took place on Dec 5, 2024 at Auktionshaus im Kinsky GmbH
tags:

Max Weiler: Stelldichein der Winde
Max Weiler
Stelldichein der Winde
1989
Eitempera auf Leinwand; gerahmt
120 x 120 cm
Signiert und datiert rechts unten: Weiler 89
österreichischer Privatbesitz
Gottfried Boehm, Der Maler Max Weiler. Das Geistige in der Natur, Wien 2010 , S. 386.
Ausstellungskatalog, Max Weiler. Licht und Farbe, Bozen 1994, o. S.
Wieland Schmied, Max Weiler. Ein anderes Bild der Natur, Der Weg zum Spätwerk. Salzburg 1998 , S. 161.
Ausstellungskatalog, Max Weiler. Im Jahrhundert der Moderne. Malerei seit 1927. Anlässlich der Retrospektive "Max Weiler. Im Jahrhundert der Moderne. Malerei seit 1927" im Kunsthaus Wien, 16.10.1999 bis 6.2.2000, Wien 1999, S. 354-355.
Der Tiroler Maler und Grafiker Max Weiler zählt zu den etabliertesten Künstlern der österreichischen Moderne. Weiler hinterließ ein umfangreiches Œuvre, das sich über sieben Jahrzehnte erstreckt. Neben Malereien und Zeichnungen schuf er Monumentalbilder im öffentlichen Raum, darunter die Fresken in der Theresienkirche in Innsbruck, die Wandmalereien im Innsbrucker Hauptbahnhof und das Fresko in der Friedenskirche in Linz. Weilers Inspirationsquelle war stets die Natur und Landschaft. Das zeigt sich auch im Spätwerk Stelldichein der Winde aus dem Jahr 1989. Mit Blick auf das Geistige in der Natur malte er eine lyrische Landschaftskomposition in radikaler Perspektive und vitaler Farbigkeit. Es ist eine abstrakte Synthese aus gelebter Naturerfahrung und empfundener Spiritualität. Das Gemälde offenbart Weiler nicht nur als seismografischen Naturbeobachter, es zeugt auch von der künstlerischen Erfahrung und Souveränität des damals 79-Jährigen Künstlers. Beeinflusst von der altchinesischen Landschaftsmalerei der Sung-Dynastie, ist Weilers poetischer Bildkosmos im ständigen Fluss. Naheliegend, dass ihm die Nationalgalerie in Peking eine eigenen Ausstellung 1998 widmete. Über seine späteren Landschaften schrieb er einmal: "Ich will größten Eindruck. Bei den letzten Bildern wird mir immer klarer, dass es mich seinerzeit einfach langweilte, Landschaften abzuzeichnen, denn ich sah, dass alle gleich ausschauten, weil sie gleich angeschaut werden müssen. […] So konnte ich es nicht mehr machen, und ich versuchte es anders. Ich wollte alles so gestalten, als wären die Gesetze der Perspektive aufgehoben." (Almut Krapf: Max Weiler, Salzburg 1975, S. 46).

Seit den Sechzigern malte Weiler ausschließlich in Eitempera. Seine Faszination für die Natur und Landschaft reicht zurück bis in seine Kindheit in der Tiroler Bergwelt. Geboren 1910 im ländlichen Absam in Tirol, trat er 1925 der Jugendbewegung Bund Neuland bei. Von 1930 bis 1937 studierte er an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Karl Sterrer. Auf Einladung von Clemens Holzmeister wirkte er an der Ausgestaltung der Österreich-Kapelle im päpstlichen Pavillon der Pariser Weltausstellung 1937 mit. 1960 vertrat er Österreich auf der Biennale in São Paulo. Weiler gewann zahlreiche Auszeichnungen und hatte Ausstellungen im In- und Ausland, darunter in der Akademie der bildenden Künste Wien 1978, im Frankfurter Kunstverein 1984, im Museo de Arte Moderno in Mexico City 1989, in der Prager Nationalgalerie 1991, im Belvedere 1995 und in der Albertina 2011. 2001 starb Weiler im Alter von 90 Jahren in Wien.

(Stefan Üner)
Max Weiler
Stelldichein der Winde
1989
egg tempera on canvas; framed
120 x 120 cm
signed and dated on the lower right: Weiler 89
private property, Austria
Gottfried Boehm, Der Maler Max Weiler. Das Geistige in der Natur, Vienna 2010, p. 386.
Exhibition catalogue, Max Weiler. Licht und Farbe, Bolzano 1994, n.p.
Wieland Schmied, Max Weiler. Ein anderes Bild der Natur, Der Weg zum Spätwerk. Salzburg 1998, p. 161.
Exhibition catalogue, Max Weiler. Im Jahrhundert der Moderne. Malerei seit 1927. Anlässlich der Retrospektive "Max Weiler. Im Jahrhundert der Moderne. Malerei seit 1927" im Kunsthaus Wien, 16 October 1999 - 6 Februar 2000, Vienna 1999, p. 354-355.

catalog
  Previous item
Next item